Subordinatianer

Subordinatianer
Subordinatianer
 
[zu lateinisch subordinatio »Unterordnung«], Theologiegeschichte: Sammelbezeichnung für die Vertreter einer Christologie (besonders in der frühen Kirche), die sich bemühten, das gleichzeitige Festhalten an der Göttlichkeit Christi und am Monotheismus durch Unterordnung des Sohnes unter den Vater zu vereinbaren, was oft zu Bi- beziehungsweise Tritheismus führte. Beeinflusst von der griechischen Philosophie (Gnosis, Platonismus und besonders Stoa) bildeten sich verschiedene Richtungen des Subordinatianismus, denen die Abschwächung der Gottesprädikation Christi zugunsten eines konsequenten Monotheismus gemeinsam war. Häufig galt auch der Sohn als heilsgeschichtlicher Mittler zwischen Gottvater und Welt. Während sich bereits in den neutestamentlichen Schriften (z. B. Johannesbrief 14, 28; 1. Korintherbrief 15, 23-28; Philipperbrief 2, 6-11; Hebräerbrief 1) Grundlagen subordinatianischer Vorstellungen finden, fiel die Blüte des Subordinatianismus ins 2. und 3. Jahrhundert Seine Hauptvertreter waren neben den frühchristlichen Apologeten (Justin, Tatian, Athenagoras) Origenes, Klemens von Alexandria und Dionysios der Große. Bei Arius schließlich wurde der Subordinatianismus bis zur Geschöpflichkeit des Logos radikalisiert, entfaltete aber nach seiner Verurteilung auf den Konzilien von Nicäa (325) und Konstantinopel (381) nur noch wenig Wirkung.

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Sub|or|di|na|ti|a|ner, der; -s, - [zu ↑Subordination]: Vertreter einer frühchristlichen Theologie, die das gleichzeitige Festhalten an der Göttlichkeit Christi u. am Monotheismus durch Unterordnung des Sohnes unter den Vater zu vereinbaren suchte.

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Subordinatianismus — Subordinatianismus, die Ansicht in der Trinitätslehre, daß der Sohn dem Vater u. der Heilige Geist beiden untergeordnet sei; ihre Anhänger hießen Subordinatianer, s.u. Trinität …   Pierer's Universal-Lexikon

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